Berlin. Hauptstadt nachhaltiger Projekte
Berlin ist nicht nur politische Hauptstadt, sondern mit dem vielen Grün und den zahlreichen ökologisch orientierten Initiativen zugleich eine Art Projekt-Hauptstadt der Nachhaltigkeit. Das zeigt sich in dem facettenreichen Engagement vieler Menschen und Projekte. Damit bewahren sie die Grünflächen der Stadt und erweitern sie durch urbane Gärten. Auch in vielen anderen Bereichen sind Initiativen mit dem Fokus auf ressourcenschonende Lebensweise aktiv.
Nachhaltig zu handeln bedeutet, dass dabei soziale, wirtschaftliche, ökologische und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Grundlage dafür ist das Bewusstsein, dass die Aktivitäten des Menschen in Wechselwirkung mit der Natur stehen.
In der Hauptstadt zeigen sich Naturverbundenheit und ökologisches Gewissen in umweltverträglicher und nachhaltiger Architektur, eigener Herstellung von Kleidung und Lebensmitteln, Projekten zur Müllvermeidung wie dem Upcycling sowie in fairem Handel und sozialem Engagement – um nur einige Beispiele zu nennen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Initiativen, die sich dafür einsetzen, Naturverbundenheit und eine nachhaltige Lebensweise schon bei den kleinen Gästen des Planeten zu fördern.
Integratives Projekt Gärten der Begegnung
Der Verein wirBerlin setzt sich seit 2010 für mehr Sauberkeit in der Stadt ein. Seit Anfang 2016 kommen immer mehr grüne Oasen dazu, die aus ehemals verwaisten Schulgärten entwickelt werden. Das Besondere daran: Es geht nicht nur darum, mehr Grün in die Stadt zu bringen, sondern gleichzeitig um die Förderung der Integration von geflüchteten Kindern. Dies gelingt im gemeinsam Gärtnern hervorragend. Bei der Pflege und Bepflanzung von Schulgärten kommen Kindern aus Flüchtlingsfamilien mit deutschen Kindern auf unkomplizierte Weise miteinander in Kontakt. Ganz nebenbei wird so auch die deutsche Alltagssprache weitergegeben.
Doch nicht nur Schulkinder lernen bei der Pflege der Gärten, was es heißt, ökologisch und nachhaltig zu handeln und die Früchte seiner Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes zu genießen. Auch Eltern und regionale Unternehmen können sich in die Projekte einbringen – Eltern durch die Teilnahme an Gartenarbeitstagen, Firmen durch tatkräftige Unterstützung bei Erdarbeiten zum Anlegen der Schulgärten. Bei allen Beteiligten werden soziale Kompetenzen und der Sinn für Nachhaltigkeit gefördert.
Die Initiatoren der integrativen Gärten hoffen auf weitere Verbreitung und viele Nachahmer in Berlin. Sachspenden, finanzielle Unterstützung und tatkräftige Mithilfe sind sehr willkommen.
Urban Gardening im Prinzessinnengarten
Der Prinzessinnengarten in Kreuzberg ist ein besonders gelungenes Beispiel für Urban Gardening. Auf dem ehemals brachliegenden Gelände mitten in der Stadt werden über 500 Arten und Sorten Gemüse, Salat und Kräutern ökologisch gesät, gepflegt und geerntet. Jeder, der möchte, kann sich an dem Projekt beteiligen und seine Lieblingssorten anpflanzen oder etwas Neues ausprobieren. Dieses Angebot wird gerne angenommen: Rund 2500 begeisterte Hobbygärtner pro Jahr beteiligen sich aktiv an der Pflege des Prinzessinnengartens. Unterstützt werden sie dabei von einigen Mitarbeitern des Projekts, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Dabei ist das Projekt Prinzessinnengarten nicht nur grün, sondern auch nachhaltig. So unterrichten die Mitarbeiter Schulklassen im gesamten Stadtgebiet, wie sie selbst ihren Schulgarten ökologisch betreiben und die Zutaten für viele leckere Gerichte selbst anbauen können. Auch für erwachsene Interessenten werden Workshops angeboten, in denen vermittelt wird, wie man brachliegende Flächen grün und ertragreich gestaltet.
Träger der Initiative ist die gemeinnützige GmbH Nomadisch Grün. Sie betreibt direkt am Prinzessinnengarten ein Restaurant. Dort werden Produkte aus dem Garten und darüber hinaus größtenteils ökologisch und nachhaltig hergestellte Lebensmittel verarbeitet. Zusätzlich können die Gemüse, Kräuter und Salate aus eigenem Anbau im angeschlossenen Gemüseverkauf erstanden werden. Weitere Einnahmequellen sind Beratungen, Führungen, Vorträge, Buch- und Bildverkäufe, die allesamt das Ziel haben, soziale und urbane Landwirtschaft weiter zu verbreiten.
Himmelbeet in Wedding
Das Himmelbeet in Wedding ist ein weiterer Gemeinschaftsgarten in Berlin, der einerseits das Grün in der Stadt fördert und andererseits als Treffpunkt verschiedener Menschen aller Kulturen sehr beliebt ist. Hier wird in Teamarbeit ökologisch angebaut, gepflegt, geerntet und verkauft. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Kultivierung alter und seltener Sorten, um die Artenvielfalt der Pflanzen zu erhalten.
Im Himmelbeet ist nicht nur der Anbau von Obst, Gemüse und anderen Pflanzen nachhaltig, sondern auch das Gärtnern selbst: Wo immer möglich kommen gebrauchte Gartenwerkzeuge zum Einsatz. Ergänzt wird das Angebot durch Do-it-yourself-Workshops für Anwohner und alle sonstigen Interessenten nachhaltiger Lebensweise.
Der Garten hat sich mittlerweile zu einem Ort zur Begegnung entwickelt, an dem ein reger Austausch der Ehrenamtlichen zu neuen Ideen stattfindet, die ebenfalls unter dem Motto „nachhaltig und ökologisch“ stehen. Damit leistet das Himmelbeet einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen und kreativen Vernetzung verschiedener Projekte und Initiativen.
Nachhaltiges Wohnen in Berlin
Ein Energieeffizienzhaus ist in der Lage, sich selbst mit Energie zu versorgen und darüber hinaus einen Überschuss an Energie zu produzieren. Dieser Überschuss kann zum Betrieb eines Elektrofahrzeugs genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Möglich wird diese effiziente und umweltfreundliche Wohnform durch die Kombination von Photovoltaikanlagen auf Dach und Wänden, hauseigene Wärmepumpen sowie eine Zwischenspeicherung der gewonnenen Energie mittels Hochleistungsbatterien.
In Berlin wurde im Jahr 2011 das Modellprojekt „Energieeffizienzhaus Plus“ in der Fasenenstraße eröffnet und im praktischen Test über einen längeren Zeitraum zur Probe gewohnt – mit Erfolg. Nach der messtechnischen Erfassung und energetischen Bewertung der Testphase wurde die Immobilie zum Kompetenzzentrum der Bauforschung des Bundesbauministeriums umgebaut. Dort wird umfangreich darüber informiert, dass es selbst für kleinere Immobilien möglich ist, die Energiegewinnung nachhaltig, umweltschonend und effizient zu realisieren.
Nachhaltig in Berlin studieren mit rootAbility
Nachhaltigkeit ist auch an Hochschulen ein großes Thema, doch vielerorts fehlt es an dem nötigen Know-how, um Ideen und Vorstellungen in die Tat umzusetzen. An diesem Punkt setzt rootAbility an. Die gemeinnützige UG wurde im Jahr 2012 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, regional und überregional das Green-Office-Modell zu verbreiten. Dieses Modell besteht aus sechs Prinzipien, die an unterschiedliche Hochschulstrukturen angepasst werden können. Auf Grundlage dieser individuell angepassten Prinzipien erhalten die Studentinnen und Studenten effektive Unterstützung seitens ihrer Hochschule, um das passgenaue Modell der Nachhaltigkeit umzusetzen.
Das erste nachhaltige Hochschul-Projekt wurde an der Universität Maastricht realisiert. Darauf folgte die Einrichtung von bislang 17 weiteren Green Offices an Hochschulen und einer Regierungsorganisation. Die Projekte wurden bisher in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und in Großbritannien umgesetzt.
In der Praxis unterstützt die Gesellschaft sowohl die Planung und den Aufbau als auch die Arbeit in Green Offices durch Trainings, Vorträge und Workshops. Parallel wird die Vernetzung der einzelnen Projekte untereinander angestrebt und gefördert, um die Green-Office-Bewegung weiter auszubauen.
Zudem leistet rootAbility Hilfestellung beim Erlangen von finanziellen Mitteln, damit die Projekte realisiert werden können. Darüber hinaus wurden bereits Dutzende Nachhaltigkeit-Jobs für Studierende an ihren Hochschulen geschaffen. Die sechs Green-Office-Prinzipien wurden als Open-Source-Modell verbreitet. Die mittel- und langfristigen Ziele des Unternehmens bestehen darin, das Modell weiter zu verbreiten und an Unternehmen, Organisationen und öffentliche Einrichtungen anzupassen.
Nachhaltiges Projekt „Faires Berlin“
In der Initiative Faires Berlin finden sich Unternehmen aus Handel, Produktion und Dienstleistung zusammen. Ihre gemeinsame Philosophie lautet „fair, ökologisch, nachhaltig, sozial und ökonomisch“. Die Unternehmensverantwortung der einzelnen Mitglieder besteht im respektvollen Umgang mit Mensch, Tier und Natur, in einer fairen Geschäftspolitik, in ressourcenschonender Produktion und in der Förderung sozialer und innovativer Projekte.
Veranstaltungen des Netzwerks und seiner Partner dienen der Information und Beratung hinsichtlich nachhaltiger Unternehmenskultur. Gleichzeitig sind sie ein Dreh- und Angelpunkt zur weiteren Vernetzung zwischen Akteuren, die sich der Corporate Social Responsibility (der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung, kurz CSR) verschrieben haben. Auf der Website „Faires Berlin“ ist ein Branchenportal solch nachhaltig engagierter Unternehmen und Dienstleister zu finden. Es dient sowohl als Hilfestellung beim Erwerb fairer Produkte und Dienstleistungen als auch zur Inspiration über ökologisch sinnvolle Arbeit und zum Networking.
Lokal und nachhaltig: Netzwerk21Kongress
Bei dem Berliner Projekt Netzwerk21Kongress liegt der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit im Kontext lokalen Verhaltens und Handelns. Dabei geht es darum, das Bewusstsein für Mitverantwortung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu etablieren und auszubauen. Die großen Herausforderungen der Gegenwart bestehen in Themen wie dem Klimawandel, der Armut und dem Artensterben. Diese Herausforderungen müssen praktisch und nachhaltig angegangen werden – und das insbesondere auf lokaler Ebene, so der Netzwerk21Kongress.
Dem lokalen Netzwerk gehören unter anderem folgende Initiativen und Projekte an:
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Sie engagiert sich im Bereich ökologisch orientierter Lebensmittelwirtschaft. Darin sind sowohl Erzeuger und Verarbeiter als auch der Groß- und Einzelhandel integriert. Darüber hinaus sind in der FÖL Verbände aus Natur- und Tierschutz sowie Umwelt- und Verbraucherschutz vertreten. Die Fördergemeinschaft ist mit zahlreichen Projekten wie Bio-Einkaufsführern, Ausflugstipps und Workshops für Groß und Klein in der Öffentlichkeitsarbeit engagiert.
Institut für kreative Nachhaltigkeit in Berlin id22
Hier wird der wissenschaftlich-theoretische Ansatz nachhaltigen Lebens auf kreative Weise praktisch umgesetzt. Der Verein setzt unter anderem Konzepte der nachhaltigen Stadtentwicklung um und unterstützt selbstorganisierte Wohnformen in Berlin.
Die BUNDjugend Berlin
Sie besteht aus jungen Erwachsenen, Studierenden, Auszubildenden sowie Schülern und Schülerinnen, denen Umweltschutz und Naturschutz am Herzen liegt. Nach eigener Aussage möchte die BUNDjugend nicht hilflos dabei zusehen, wie der „blaue Planet langsam zu einem grauen, stinkenden Klumpen verkommt.“ Deshalb werden Demonstrationen organisiert, Arbeitskreise gebildet, Aktionen vorbereitet und Seminare abgehalten. An dieser aktiven und überzeugenden Jugendorganisation können sich alle beteiligen, denen das Wohl des Planeten ebenso wichtig ist und die vielleicht sogar gute neue Ideen mitbringen, wie die Ziele nachhaltig umgesetzt werden können.
Nachhaltig reisen, tagen und übernachten mit Green Meetings
Ökologisch nachhaltig zu leben rückt sowohl im eigenen Umfeld als auch auf Reisen und bei Veranstaltungen zunehmend in den Fokus. Für die Hauptstadt ist das Auffinden passender Hotels, Veranstaltungsorte und Tagungszentren durch die Datenbank „Green Meetings“ ganz einfach.
Sämtliche eingetragenen Anbieter verpflichten sich zum verantwortungsbewussten Einsatz von Ressourcen. Wer selbst als Dienstleister im Bereich Tourismus und Veranstaltung nach ökologisch nachhaltigen Kriterien arbeitet, kann sich zur Liste auf der Plattform hinzufügen lassen. Dies hat direkte Auswirkungen auf ressourcenschonende Reisen und Veranstaltungen und ist zugleich Ansporn für weitere Unternehmen, ihre Tätigkeit ebenfalls mit Blick auf Verantwortung der Umwelt gegenüber auszuführen.
EcoCrowd Berlin – Crowdfunding für nachhaltige Projekte
Die Crowdfunding-Plattform EcoCrowd ist eine Initiative der Deutschen Umweltstiftung mit Sitz in Berlin. Hier können Projekte eingestellt werden, die nachhaltig, ökologisch oder grün sind – gerne auch alles zusammen. Ziel ist das Einsammeln von Geld zur Finanzierung der eigenen Initiative.
Vor der Veröffentlichung prüft und berät die Deutsche Umweltstiftung, ob die maßgeblichen Kriterien erfüllt sind, um das Projekt zum Crowdfunding freizugeben. Wird grünes Licht erteilt, so kann außer finanzieller Unterstützung auch auf Kooperationen zur Weiterentwicklung der Idee gehofft werden.
Die Projektthemen bei EcoCrowd umfassen Nachhaltigkeit, Artenschutz, Erneuerbare Energien, Fair Trade, Mobilität, Naturschutz, Recycling, Medien und noch einige mehr. Damit ist die Plattform eine reichhaltige Quelle zur Inspiration, Unterstützung und zum eigenem Engagement.
Ethische Banken investieren grün und nachhaltig
Auch im Bereich des Finanzmarktes kann nachhaltig gearbeitet werden. Besonders empfehlenswert für die täglichen Bankgeschäfte sind ethische Banken. Sie schließen das finanzielle Engagement in Atomkraft, Rüstung und umweltschädigende Unternehmen kategorisch aus. Stattdessen unterstützen sie den sozialen Sektor, die Bildung, ökologisch orientierte Landwirtschaft und erneuerbare Energien.
Auch in Berlin gibt es Bankfilialen ethischer Banken wie etwa die der GLS-Bank. Seine Finanzgeschäfte in solchen Instituten abzuwickeln geht automatisch Hand in Hand mit der Förderung sinnvoller Initiativen und Aktivitäten, die sich nachhaltig positiv auf Gegenwart und Zukunft der Umwelt und Natur auswirken.
Berlin 21 e.V.
Ökologisch – nachhaltig – grün: Das sind die Werte, die unter dem Dach der Berlin 21 e.V. in Form von Projekten und Initiativen gefördert werden. Auf der Plattform des Vereins können innovative Ideen, Projekte und Unternehmen vorgestellt werden. Berlin 21 wirbt aktiv für das Umdenken hin zur Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ziele, Themen und Aktivitäten werden unter anderem auf der Internet-Plattform öffentlichkeitswirksam präsentiert.
In Ausstellungen können ökologisch und nachhaltig engagierte Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen ihre Aktivitäten vorstellen. Das Engagement von Menschen, die sich für die Stadt Berlin und ihre Lebensqualität einbringen möchten, ist sehr willkommen. Jeder Interessierte kann sich hier Talenten, innovativen Ideen oder einfach mit tatkräftiger Hilfe sinnvoll engagieren.
Der Rabe Ralf – Umweltzeitung aus Berlin
Aktuelle Themen und Hintergrundwissen aus den Bereichen Ökologie und Ökonomie, Nachhaltigkeit, Gentechnik, Naturschutz, Umwelt und Stadtentwicklung werden alle zwei Monate in der Berliner Umweltzeitung „Der Rabe Ralf“ behandelt. Die gleichsam informative wie unterhaltsame Publikation erscheint alle zwei Monate und liegt kostenlos in Bibliotheken, Bioläden, Kulturzentren und Cafés an über 400 Stellen in Berlin aus. Wem die Jagd nach einem Exemplar zu mühsam oder nicht möglich ist, der kann sich auch direkt beim Verlag des Raben Ralf mit der ökologisch und nachhaltig orientieren Lektüre eindecken.
Umweltfestival Berlin
Das Umweltfestival findet alljährlich im Frühling auf der Straße des 17. Juni statt und gilt als Deutschlands größter Ökomarkt und zugleich als umweltfreundliches Volksfest. Veranstalter ist die Grüne Liga e.V., die mit dem Event Unternehmen, Vereinen und Organisationen aus dem Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit eine attraktive Gelegenheit bietet, sich einem breiten Publikum zu präsentieren.
Auf unterhaltsame und spielerische Weise erleben Groß und Klein, dass grün, nachhaltig und ökologisch nichts mit Langeweile zu tun hat. Leckere Bio-Snacks, unterhaltsame Darbietungen und Vorstellungen innovativer Projekte sowie ein großes Unterhaltungsangebot für Kinder machen das Umweltfestival zu einer beliebten und informativen Veranstaltung für Einheimische und Besucher.
Hersteller und Dienstleister, deren Produkte und Angebote als umweltfreundlich zertifiziert sind, haben hier eine hervorragende Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und ins Gespräch mit anderen Naturliebhabern zu kommen und so neben dem Vertrieb des eigenen Angebots aktives Networking zu betreiben.
Der Gartenkulturpfad Neukölln
Die Idee für den Gartenkulturpfad in Neukölln stammt von der Deutschen Gartenbaugesellschaft 1822 e.V. Der Grundgedanke bestand darin, das Bewusstsein für den hohen Stellenwert von Natur und Gärten für den Menschen zu wecken und zu fördern. Aufgegriffen und umgesetzt wurde diese Idee vom Kulturnetzwerk Neukölln e.V. und dem Förderverein der August-Heyn-Gartenarbeitsschule e.V.
Seit der Eröffnung des Gartenkulturpfades im Jahr 2007 kann Neukölln auf fünf ausgewählten Stadtspaziergängen erkundet werden. Oftmals wird erst auf einer dieser Touren entdeckt, wie viel Grün der Stadtteil tatsächlich zu bieten hat. Die Streifzüge sind sowohl ökologisch als auch kulturell interessant. Mit Hilfe eines Flyers und umfangreichem Kartenmaterial werden zahlreiche Kulturstätten skizziert und erklärt.
Der Gartenkulturpfad Neukölln ist bestens geeignet, die Wertschätzung der Natur nachhaltig zu fördern und stellt zudem eine Anregung zur Nachahmung für andere Ortsteile der Stadt dar.
Deutschland summt – Berlin auch
Bienen haben es schwer. Parasiten, Pestizide und Krankheiten setzen ihnen zu. Zusätzlich wird ihr Dasein durch ein zurückgehendes Nahrungsangebot aufgrund von Monokulturen erschwert. Auch der Mangel an blütenreichen Lebensräumen ist eine Gefahr, weil Bienen dadurch immer weniger Nistmöglichkeiten finden.
Die Initiative „Deutschland summt“ setzt sich aktiv dafür ein, Bienen zu helfen. Berlin ist an diesem nationalen Projekt mit großem Einsatz beteiligt. An zahlreichen Standorten der Hauptstadt wurden und werden Bienenstöcke aufgestellt. Dabei arbeiten professionelle Imker und die Hausbesitzer Hand in Hand. Die Eigentümer signalisieren durch ihre Kooperation ihre Wertschätzung der Bienen und deren Stellenwert sowie ihr ökologisch wichtiges Engagement.
Prominente Standorte der Bienenstöcke sind unter anderem der Berliner Dom, die Staatsoper im Schillertheater, das Umweltforum Auferstehungskirche, das Planetarium am Insulaner, das Deutsche Technikmuseum und das Abgeordnetenhaus Berlin. Auch auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof und im Interkulturellen Garten Lichtenberg werden die Tiere durch Bienenstöcke ökologisch unterstützt.
Eine weitere Facette der aktiven Bienenhilfe besteht im Vertrieb es in den Bienenstöcken gewonnenen Honigs an verschiedenen Standorten. Auch dies ist eine Gelegenheit, auf die Bedeutung der Bienen im natürlichen Kreislauf hinzuweisen. Dazu wird ein Maskottchen eingesetzt, das in der deutschlandweiten Initiative die „echten“ Farben der Honigbiene trägt, in der Berliner Variante dagegen das für die Stadt typische Rot-Weiß.
Die Initiative „Berlin summt“ steht allen Naturliebhabern mit umfangreichem Rat zur Seite, welche Möglichkeiten jeder Einzelne hat, um den Lebensraum der Bienen beispielsweise im eigenen Garten zu sichern. Auch eigene künstlerische oder technische Ideen, wie man Bienen nachhaltig helfen kann, sind herzlich willkommen